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USA: Die Vorlaufindikatoren konnten sich im September durchwegs deutlich erholen: PMI-Industrie: 51,8 (51,5 Vorm.; 51,0 erw.); PMI-Dienstleistungen 49,2 (43,7 Vorm.; 45,5 erw.); PMI-Composite: 49,3 (44,6 Vorm.). Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich weiterhin in einer sehr robusten Verfassung: Die Arbeitslosenrate stieg im August nur geringfügig auf 3,7% (3,5% Vorm.; 3,5% erw.), die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge fiel von 213 Tsd. auf 193 Tsd. Das Konsumentenvertrauen (Conference Board) verbesserte sich zum zweiten Mal in Folge von 103,6 im August auf 108,0 im September. Die OECD reduzierte allerdings ihre Wachstumsprognose um 1,0%; das prognostizierte BIP-Wachstum liegt nun bei 1,5% für 2022 und lediglich 0,5% für 2023.
Eurozone: Die Vorlaufindikatoren der Eurozone schwächten sich im September weiter ab und lagen zudem unter den Erwartungen: PMI-Industrie: 48,5 (49,6 Vorm.; 48,8 erw.); PMI-Dienstleistungen 48,9 (49,8 Vorm.; 49,1 erw.); PMI-Composite: 48,2 (48,9 Vorm.; 48,2 erw.). Das Vertrauen der europäischen Konsumenten fiel mit -28,8 auf einen neuen Tiefstand (-25,0 Vorm.). Die OECD reduzierte ihre Wachstumsprognose für die Eurozone um 0,5% auf immer noch beachtliche 3,1% in 2022 allerdings auf nur noch 0,3% in 2023. Von einer Rezession in 2023 ist leider auszugehen.
Großbritannien: Während sich die Vorlaufindikatoren im September für die Industrie leicht erholten, fielen jene für die Dienstleistungen in den kontraktiven Bereich: PMI-Industrie: 48,5 (47,3 Vorm.; 47,5 erw.); PMI-Dienstleistungen: 49,2 (50,9 Vorm.; 50,0 erw.); PMI-Composite: 48,4 (49,6 Vorm.; 49,0 erw.). Die OECD reduzierte ihre Wachstumsprognose für Großbritannien auf nunmehr 3,4% in 2022 und 0% (!) in 2023.
Japan: Die japanische Wirtschaft profitiert aktuell von der Währungsschwäche. Die Frühindikatoren der Dienstleistungen zeigten im September eine positive Entwicklung, während sich die Frühindikatoren der Industrie etwas abschwächten: PMI-Industrie: 51,0 (51,5 Vorm.); PMI-Dienstleistungen: 51,9 (49,5 Vorm.); PMI-Composite: 50,9 (49,4 Vorm.).
China: Die chinesische Wirtschaft zeigt weiterhin keine Anzeichen einer Beschleunigung. Die Frühindikatoren zeigten im September zwar eine leichte Verbesserung bei der Industrie jedoch einen rückläufigen Gesamtausblick: PMI-Industrie 50,1 (49,4 Vorm.; 49,7 erw.); PMI-Dienstleistungen 50,6 (52,6 Vorm.; 52,4 erw.); PMI-Composite 50,9 (51,7 Vorm.). Die OECD reduzierte ihre Wachstumsprognose für China um 1,2% auf historisch niedrige 3,2% in 2022.
In den USA verzeichnete die Inflationsrate im August mit 8,3% einen leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat (8,5% Vorm.; 8,1% erw.). Die Kerninflation hingegen beschleunigte sich auf 6,3% (5,9% Vorm.; 6,1% erw.). In der Eurozone beschleunigte sich die Inflation im September auf 10,0% (9,1% Vorm.; 9,7% erw.), die Kerninflation stieg sogar auf 4,8% (4,3% Vorm.; 4,7% erw.).
Auf Basis der jüngsten Inflationsdaten sowie der Stellungnahmen seitens der Vertreter der Notenbanken erwarten Markteilnehmer sowohl bei der FED als auch bei der EZB eine Zinsanhebung von jeweils 0,75% (EZB am 27.10., FED am 02.11.).
Die neue UK-Regierung unter PM Truss verursachte mit ihren Steuerplänen ohne Gegenfinanzierung erhebliche Verwerfungen auf den Finanzmärkten, sodass nach vielfacher Kritik zumindest die massiven Steuersenkungen für die Höchstverdiener zurückgenommen wurden.
Die deutsche Bundesregierung hat sich nach vielfacher Kritik an einer Gasumlage stattdessen auf eine Gaspreisbremse im Gesamtvolumen von bis zu 200 Milliarden Euro geeinigt.