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USA: Im Oktober wurden durchgehend festere Frühindikatoren gemeldet: Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg auf 47,8 (zuvor 47,3; erwartet 47,5), während der PMI für den Dienstleistungssektor leicht auf 55,3 zulegte (zuvor 55,2; erwartet 55,0). Der PMI Composite erhöhte sich auf 54,3 (zuvor 54,0). Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust: Zwar entwickelte sich die Zahl der neuen Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft mit 12.000 überraschend rückläufig (zuvor 223.000; erwartet 113.000), doch verharrte die Arbeitslosenquote weiterhin bei 4,1% (zuvor 4,1%; erwartet 4,1%). Das Verbrauchervertrauen stieg im Oktober überraschend auf 108,7 und lag damit deutlich über den Erwartungen (zuvor 99,2; erwartet 99,5). Der Internationale Währungsfonds (IWF) erhöhte seine Wachstumsprognose für 2024 auf 2,8% (zuvor 2,6%; 2025: 2,2%).
Eurozone: Während die Frühindikatoren der Industrie auf tiefem Niveau zulegen konnten, entwickelte sich der Einkaufsmanagerindex der Dienstleistungen rückläufig: Der PMI der Industrie stieg auf 45,9 (zuvor 45,0; erwartet 45,3), der PMI für den Dienstleistungssektor fiel auf 51,2 (zuvor 51,4; erwartet 51,5) und der PMI-Composite erhöhte sich auf 49,7 (zuvor 49,6; erwartet 49,8). Für das dritte Quartal wurde ein Wachstum von 0,9% gemeldet (YoY; Q2 0,6%; erwartet 0,8%). Der IWF senkte seine Wachstumsprognose für 2024 auf 0,8% (zuvor 0,9%; 2025: 1,2%).
Großbritannien: Die Frühindikatoren fielen schwächer aus, blieben jedoch weiterhin im expansiven Bereich. Der PMI der Industrie lag bei 50,3 (zuvor 51,5; erwartet 51,4), der PMI des Dienstleistungssektors bei 51,8 (zuvor 52,4; erwartet 52,4) und der PMI-Composite bei 51,7 (zuvor 52,6; erwartet 52,6).
Japan: Im Oktober wurden durchgehend niedrigere Vorlaufindikatoren gemeldet. Sowohl die Industrie als auch der Dienstleistungssektor befinden sich in der Kontraktion. Der PMI der Industrie fiel auf 49,0 (zuvor 49,7), der PMI des Dienstleistungsbereichs verringerte sich auf 49,3 (zuvor 53,1) und der PMI-Composite sank auf 49,4 (zuvor 52,0). Der IWF korrigierte seine Wachstumsprognose für 2024 auf 0,3% (zuvor 0,7%; 2025: 1,1%).
China: Die Frühindikatoren zeigten im Oktober eine leichte Erholung. Der PMI der Industrie stieg auf 50,1 (zuvor 49,8; erwartet 49,9), der PMI des Dienstleistungssektors auf 50,2 (zuvor 50,0) und der PMI-Composite auf 50,8 (zuvor 50,4). China steht weiterhin vor konjunkturellen Herausforderungen und kämpft mit deflationären Tendenzen. Der IWF senkte seine Wachstumsprognose für 2024 auf 4,8% (zuvor 5,0%; 2025: 4,5%).
In den USA sank die Gesamtinflation im September auf 2,4% (zuvor 2,5%; erwartet 2,3%), während die Kerninflation auf 3,3% (zuvor 3,2%; erwartet 3,2%) anstieg. In der Eurozone erhöhte sich die Gesamtinflation im Oktober auf 2,0% (zuvor 1,7%; erwartet 1,9%), während die Kerninflation bei 2,7% verharrte (zuvor 2,7%; erwartet 2,6%). In Großbritannien entwickelte sich die Gesamtinflation im September mit 1,7% rückläufig (zuvor 2,2%; erwartet 1,9%), auch die Kerninflation fiel auf 3,2% (zuvor 3,6%; erwartet 3,4%). In Japan wurde für September eine niedrigere Gesamtinflation von 2,5% gemeldet (zuvor 3,0%) und die Kerninflation fiel ebenfalls auf 2,4% (zuvor 2,8%; erwartet 2,3%). In China betrug die Gesamtinflation 0,4% (zuvor 0,6%; erwartet 0,6%), während die Kerninflation auf 0,1% zurückging (zuvor 0,3%).
Die EZB senkte zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins und reduzierte den Hauptrefinanzierungssatz um 0,25% auf 3,40%. EZB-Präsidentin Lagarde rechnet damit, dass die Inflation zum Jahresende wieder ansteigt und im Durchschnitt für 2024 bei 2,5% liegt. Darüber hinaus erwartet sie, dass das Inflationsziel von 2,0% im nächsten Jahr erreicht wird. Die Bank of Japan ließ ihren Leitzinssatz im Oktober wie erwartet unverändert bei 0,25%. Die People's Bank of China senkte ihren einjährigen Leitzins um 0,25% auf 3,10%. Die US-Notenbank FED hielt im Oktober keine Zinssitzung ab. Auf ihrer nächsten Sitzung am 7. November erwarten Marktteilnehmer eine Zinssenkung von 0,25% auf ein Zinsniveau von 4,50% - 4,75%.
Chinas stellvertretender Finanzminister Liao Min kündigte an, antizyklische Anpassungen der Fiskalpolitik zu verstärken und zeigte sich zuversichtlich, das Wachstumsziel von 5% für 2024 zu erreichen. Die britische Labour-Regierung stellte ihr neues Budget vor, das auf Steuererhöhungen von EUR 48 Mrd. abzielt. Die zusätzlichen Einnahmen sollen das britische Haushaltsdefizit bis zum Steuerjahr 2029/30 beseitigen und Investitionen in Infrastruktur und das öffentliche Gesundheitswesen fördern. Danach verpflichtet sich die Regierung, einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu gewährleisten.
Die EU hat zusätzliche Zölle von bis zu 35,3% auf Elektroautos aus China eingeführt, um die europäische Autoindustrie vor unlauteren Subventionen zu schützen. Während die Mehrheit der EU-Staaten für die neuen Zölle stimmte, lehnte sie Deutschland ab.