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Marktkommentar | März 2022

Konjunktur

USA: Die amerikanische Wirtschaft befindet sich in einer robusten Verfassung. Die Vorlaufindikatoren konnten im Februar die Erwartungen deutlich übertreffen: PMI-Industrie: 57,5 (55,5 Vorm.; 56,0 erw.); PMI-Services: 56,7 (51,2 Vorm.; 53,0 erw.); PMI-Composite: 56,0 (51,1 Vorm.; 52,0 erw.). Das Konsumentenvertrauen (Conference Board) fiel zum zweiten Mal in Folge. Mit einem Wert von 110,5 lag es dennoch leicht über den Erwartungen (113,8 Vorm.; 110,0 erw.). Die Arbeitslosigkeit betrug im Januar 4,0%. Die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge sank zuletzt auf 232 Tsd. (248 Tsd. Vorm.; 235 Tsd. erw.).

Eurozone: Die Vorlaufindikatoren ergaben im Februar ein divergierendes Bild. Während sich die Industrie leicht rückläufig auf hohem Niveau präsentiert, zeichnet sich im Dienstleistungsbereich eine deutliche Erholung von der Omikron-Abschwächung ab: PMI-Industrie: 58,2 (58,7 Vorm.; 58,7 erw.); PMI-Dienstleistungen 55,8 (51,1 Vorm.; 52,1 erw.); PMI-Composite: 55,8 (52,3 Vorm.; 52,9 erw.). Entgegen den Erwartungen hat sich das Konsumentenvertrauen im Februar auf -8,8 verschlechtert. Der Krieg in der Ukraine wird sich sehr negativ auf die europäische Wirtschaft auswirken. Sanktionen, höhere Energiepreise und Vertrauensverlust dürften mindestens 0,5% Wachstum kosten.

Großbritannien: Ähnlich wie in der Eurozone konnten sich vor allem der Dienstleistungssektor im Februar positiv entwickeln: PMI-Industrie: 58,0 (57,3 Vorm.; 57,0 erw.); PMI-Dienstleistungen: 60,8 (54,1 Vorm.; 55,5 erw.); PMI-Composite: 60,2 (54,2 Vorm.; 55,3 erw.).

Japan: Das Wachstum beschleunigte sich im 4. Quartal und betrug 5,4% zum Vorquartal (-2,7% in Q3; 0,7% YoY). Die Frühindikatoren zeigten dagegen im Februar ein schwaches Bild, wobei erneut die Dienstleistungen stark einbrachen: PMI-Industrie: 52,7 (55,4 Vorm.); PMI-Services: 42,7 (47,6 Vorm.); PMI-Composite: 44,6 (49,9 Vorm.).

China: Die Frühindikatoren waren im Februar etwas fester: PMI-Industrie 50,2 (50,1 Vorm.; 49,8 erw.); PMI-Services 51,6 (51,1 Vorm.; 50,7 erw.); PMI-Composite 51,2 (51,0 Vorm.).

Inflation

In den USA markierte der Anstieg der Konsumentenpreise mit 7,5% (7,0% Vorm.; 7,3% erw.) einen neuen Höchstwert. Die Kerninflation beschleunigte sich auf 6,0%. In der Eurozone betrug der Anstieg der Konsumentenpreise im Januar 5,1% (5,0% Vorm.; 4,4% erw.), während sich die Kerninflation auf 2,3% abschwächte. In Großbritannien betrug der Anstieg der Konsumentenpreise 5,5% (5,4% Vorm.; 5,4% erw.). Die Kerninflation stieg auf 4,4% an.

Geldpolitik

Eine Zinserhöhung bei der nächsten FED-Sitzung am 15./16. März ist an den Märkten eingepreist. Unsicher ist, ob die FED aufgrund der dynamischen Inflationsentwicklung eine größere Zinsanpassung als 0,25% in Betracht ziehen wird. Die FED hat überdies angekündigt, ihre auf fast neun Billionen Dollar ausgeweitete Bilanz reduzieren zu wollen. Die konkrete Vorgehensweise des Bilanzabbaus kann die Märkte maßgeblich beeinflussen. Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist seitens der EZB keine Veränderung der expansiven Geldpolitik bei der nächsten EZB Sitzung am 10. März zu erwarten.

Fiskalpolitik

Präsident Biden scheint mit seinem Fiskalpaket „Build Back Better“ gescheitert zu sein. Die anhaltende starke Inflation stellt umfangreiche fiskalpolitische Maßnahmen in Frage. Als Folge des Ukraine-Krieges werden die Rüstungsausgaben in den NATO-Staaten ansteigen. So hat Kanzler Scholz für heuer ein Sonderbudget in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundewehr und zukünftig Verteidigungsausgaben in Höhe von 2% des BIP angekündigt.

Regulierung

Die EU-Kommission hat Investitionen in neue Gas- und Atomkraftwerke unter bestimmten Auflagen als klimafreundlich eingestuft.

ASSET ALLOCATION | März 2022

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