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USA: Die Vorlaufindikatoren zeigten im Juni ein rückläufiges Bild. Sowohl die Einkaufmanagerindizes der Industrie als auch der Dienstleistungen schwächten sich ab: PMI-Industrie: 46,3 (48,4 Vorm.; 46,3 erw.); PMI-Dienstleistungen 54,1 (54,9 Vorm.; 54,0 erw.); PMI-Composite: 53,0 (54,3 Vorm.; 53,5 erw.). Der Arbeitsmarkt ist hingegen weiterhin robust. Während sich die Arbeitslosenrate auf 3,7% (3,4% Vorm.; 3,5% erw.) erhöhte, fiel die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge von 265 Tsd. auf 239 Tsd. Im Vergleich zum Vormonat verbesserte sich der Konsumklimaindex (Conference Board) auf 109,7 Zähler (102,5 Vorm.). Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes des ersten Quartals 2023 wurde im Zuge einer Aufwärtsrevision überraschend von 1,3% auf 2,0% angepasst.
Eurozone: Die Vorlaufindikatoren entwickelten sich im Juni anhaltend negativ. Während sich die Industrie bereits tief in der Kontraktion befindet, liegen die Dienstleistungen noch immer im expansiven Bereich: PMI-Industrie: 43,4 (44,8 Vorm.; 44,8 erw.); PMI-Dienstleistungen 52,4 (55,1 Vorm.; 54,5 erw.); PMI-Composite: 50,3 (52,8 Vorm.; 52,5 erw.). Das Konsumentenvertrauen verharrte auf einem tiefen Niveau: -16,1 (-17,4 Vorm.). Im ersten Quartal des Jahres sank das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent. Nach zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativem Wachstum befindet sich die Eurozone analog zu Deutschland in einer technischen Rezession.
Großbritannien: Die Frühindikatoren schwächten sich im Juni in allen Bereichen weiter ab: PMI-Industrie: 46,5 (47,1 Vorm.; 46,8 erw.); PMI-Dienstleistungen: 53,7 (55,2 Vorm.; 54,8 erw.); PMI-Composite: 52,8 (54,0 Vorm.; 53,6 erw.).
Japan: Die Vorlaufindikatoren entwickelten sich sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor negativ: PMI-Industrie: 49,8 (50,6 Vorm.); PMI-Dienstleistungen: 54,2 (55,9 Vorm.); PMI-Composite: 52,3 (54,3 Vorm.).
China: Die Frühindikatoren zeigten im Juni ein gegenläufiges Bild: Während die Industrie im kontraktiven Bereich leicht zulegen konnte, entwickelten sich die Dienstleistungen rückläufig: PMI-Industrie 49,0 (48,8 Vorm.; 49,0 erw.); PMI-Dienstleistungen 53,2 (54,5 Vorm.; 53,5 erw.); PMI-Composite 52,3 (52,9 Vorm.). Hoffnungen, dass die chinesische Wirtschaft nach der Aufhebung der strikten Corona-Maßnahmen die Wachstumsprognosen übertrifft, konnten sich nicht bewahrheiten.
In den USA verzeichnete die Inflationsrate im Mai mit 4,0% einen weiteren Rückgang gegenüber dem Vormonat (4,9% Vorm.; 4,1% erw.). Die Kerninflation fiel leicht auf 5,3% (5,5% Vorm; 5,2% erw.). In der Eurozone verringerte sich die Gesamtinflation im Juni auf 5,5% (6,1% Vorm.; 5,6% erw.), hingegen stieg die Kerninflation auf 5,4% (5,3% Vorm.; 5,5% erw.). In Großbritannien verharrte die Inflationsrate im Mai mit 8,7% (8,7% Vorm.; 8,4% erw.) auf dem Stand von April, während sich die Kerninflation auf 7,1% (6,8% Vorm.; 6,8% erw.) beschleunigte. In Japan schwächte sich die Inflation im Mai auf 3,2% (3,5% Vorm.; 3,2% erw.) ab, die Kerninflation stieg hingegen auf 4,3% (4,1% Vorm.; 4,2% erw.).
Die FED hat in ihrem Zinserhöhungszyklus im Juni eine Pause eingelegt, allerdings wird bereits für Juli (Sitzung am 26.7.) eine weitere Leitzinserhöhung um 0,25% erwartet. Die EZB hat in ihrer letzten Sitzung die Zinsen um 0,25% angehoben und bereits eine weitere Erhöhung auf ihrer Sitzung am 27.07. angekündigt. Überrascht wurde die Bank of England, die vor ihrer Sitzung am 22.6. mit einer deutlich über den Erwartungen gelegenen Kerninflationsrate konfrontiert wurde und die Leitzinsen um 0,5% erhöht hat.
Der Europäische Fiskalausschuss (EFB) hat die Regierungen der Eurozone dazu aufgefordert, ihre Finanzpolitik im nächsten Jahr stärker zu straffen als geplant, um der EZB bei der Bekämpfung der Inflation zu helfen und ein zu hohes Zinsniveau zu verhindern.
Das Europäische Parlament hat den „EU AI Act“ verabschiedet, einen weitreichenden Rechtsrahmen für die Steuerung und Überwachung von Künstlicher Intelligenz in der Europäischen Union.