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USA: Die Vorlaufindikatoren zeigten im Juni erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung: PMI-Industrie: 52,4 (57,0 Vorm.; 56,0 erw.); PMI-Dienstleistungen: 51,6 (53,4 Vorm.; 53,5 erw.); PMI-Composite: 51,2 (53,6 Vorm.; 53,0 erw.). Das Konsumentenvertrauen fiel überraschend stark auf 98,7 (Conference Board, 103,2 Vorm.; 100,0 erw.). Der Arbeitsmarkt präsentierte sich dennoch in einer robusten Verfassung: Die Arbeitslosenrate betrug im Mai 3,6% (3,6% Vorm.; 3,5% erw.). Die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge stieg geringfügig auf 231 Tsd. Das tatsächliche Wachstum der amerikanischen Wirtschaft war im ersten Quartal mit -1,6% stärker rückläufig als bisher geschätzt (-1,4%).
Eurozone: Die Vorlaufindikatoren überraschten mit einem starken Rückgang: PMI-Industrie: 52,0 (54,6 Vorm.; 53,8 erw.); PMI-Dienstleistungen 52,8 (56,1 Vorm.; 55,5 erw.); PMI-Composite: 51,9 (54,8 Vorm.; 54,0 erw.). Das Vertrauen der europäischen Konsumenten verharrte mit -23,6 weiterhin auf einem tiefen Niveau (-21,2 Vorm.; -20,5 erw.).
Großbritannien: Die Vorlaufindikatoren aus der Industrie präsentierten sich im Juni schwächer, die Dienstleistungen verharrten unverändert auf niedrigem Niveau: PMI-Industrie: 53,4 (54,6 Vorm.; 53,6 erw.); PMI-Dienstleistungen: 53,4 (53,4 Vorm.; 52,9 erw.); PMI-Composite: 53,1 (53,1 Vorm.; 52,4 erw.).
Japan: Während sich die Frühindikatoren aus der Industrie negativ entwickelten, konnten die Dienstleistungen positiv überraschen: PMI-Industrie: 52,7 (53,3 Vorm.); PMI-Dienstleistungen: 54,2 (52,6 Vorm.); PMI-Composite: 53,2 (52,3 Vorm.).
China: Die Frühindikatoren zeigten im Juni eine deutliche Erholung nach der Beendigung der Ausgangsbeschränkungen: PMI-Industrie 50,2 (49,6 Vorm.; 50,5 erw.); PMI-Dienstleistungen 54,7 (47,8 Vorm.; 50,5 erw.); PMI-Composite 54,1 (48,4 Vorm.).
In den USA erreichte die Inflationsrate im Mai mit 8,6% (8,3% Vorm.; 8,3% erw.) einen neuen Höchststand in diesem Jahr. Die Kerninflation reduzierte sich auf 6,0% (6,2% Vorm.; 5,9% erw.). In der Eurozone betrug der Anstieg des Verbraucherpreisindex im Juni 8,6% (8,1% Vorm.; 8,5% erw.), gleichzeitig fiel die Kerninflation auf 3,7% (3,8% Vorm.; 3,9% erw.). In Großbritannien stieg der Verbraucherpreisindex im Mai um 9,1% (9,0% Vorm.; 9,1% erw.). Die Kerninflation verringerte sich auf 5,9% (6,2% Vorm.; 6,0% erw.). Die Notenbanken sind demnach gefordert!
Zur Bekämpfung der starken Inflation erhöhte die US-Notenbank im Juni ihren Leitzins auf eine Spanne von 1,50% und 1,75%. Mit 0,75% war dieser Zinsschritt der höchste seit 1994 und markierte die dritte Erhöhung des US-Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie. Weitere Zinsanhebungen wurden bereits in Aussicht gestellt. Im Juli rechnen viele Marktteilnehmer mit einer neuerlichen Zinsanhebung um 0,75%. Die Europäische Zentralbank wird nach den Aussagen von Christine Lagarde die erste Zinsanhebung seit 11 Jahren im Juli durchführen und ihren Leitzins um 0,25% anheben. Die Ära der negativen Einlagenzinssätze soll bis Ende September beendet werden.
Um eine Lohn-Preis-Spirale abzuwenden, fordert Deutschlands Bundeskanzler Scholz eine steuerfreie Einmalzahlung für Arbeitnehmer, mit der Unternehmen ihre Angestellten entlasten. In Kalifornien wurde ein Entlastungspaket in Höhe von 17 Milliarden USD beschlossen. Das Paket sieht Direktzahlungen via Stimulus-Schecks und das Aussetzen der Umsatzsteuer auf Kraftstoffe vor.
Die deutsche Bundesregierung hat wegen der angespannten Lage auf den Gasmärkten die zweite Eskalationsstufe im nationalen Notfallplan ausgerufen. Mit weiteren Verordnungen und Einschränkungen ist auch in anderen europäischen Ländern zu rechnen.