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Marktkommentar | Januar 2024

Konjunktur

USA: Die Einkaufsmanagerindizes zeigten im Dezember ein divergentes Bild: Während sich die Frühindikatoren der Industrie rückläufig entwickelten, konnten die Dienstleistungen im expansiven Bereich zulegen: PMI-Industrie: 47,9 (49,4 Vorm.; 48,2 erw.); PMI-Dienstleistungen 51,4 (50,8 Vorm.; 51,3 erw.); PMI-Composite: 50,9 (50,7 Vorm.; 51,0 erw.). Der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust. Die Anzahl der offenen Stellenangebote fiel zuletzt geringfügig auf 8,8 Mio. (8,9 Mio. Vorm.; 8,9 Mio. erw.). Der Konsumklimaindex (Conference Board) verbesserte sich im Dezember auf 110,7 (101,0 Vorm.). Entgegen der Einschätzung vieler Ökonomen kam es im vergangenen Jahr zu keiner Rezession, die OECD erwartet im Kalenderjahr 2023 ein BIP-Wachstum von 2,4% (2024: 1,5%).

Eurozone: Die Vorlaufindikatoren verharren immer noch im kontraktiven Bereich, verzeichneten im Dezember aber einen leichten Zuwachs: PMI-Industrie: 44,4 (44,2 Vorm.; 44,2 erw.); PMI-Dienstleistungen 48,8 (48,7 Vorm.; 48,1 erw.); PMI-Composite: 47,6 (47,6 Vorm.; 47,0 erw.). Das Konsumentenvertrauen konnte sich geringfügig verbessern: -15,1 (-16,9 Vorm.). Für 2023 rechnet die OECD mit einem schwachen Wachstum von 0,6% (2024: 0,9%).

Großbritannien: Die Einkaufsmanagerindizes entwickelten sich im Dezember uneinheitlich: PMI-Industrie: 46,2 (46,4 Vorm.; 46,4 erw.); PMI-Dienstleistungen: 53,4 (52,7 Vorm.; 52,7 erw.); PMI-Composite: 52,1 (51,7 Vorm.; 51,7 erw.).

Japan: Sowohl die Industrie als auch die Dienstleistungen verzeichneten im Dezember einen Rückgang: PMI-Industrie: 47,9 (48,3 Vorm.); PMI-Dienstleistungen: 51,5 (52,0 Vorm.); PMI-Composite: 50,0 (50,4 Vorm.). Im dritten Quartal erlitt die japanische Wirtschaft einen Rückgang von 0,7% zum Vorquartal. Für 2023 rechnet die OECD mit einem Wachstum von 1,7% (2024: 1,0%).

China: Die Frühindikatoren wurden im Dezember freundlicher gemeldet: PMI-Industrie 50,8 (50,7 Vorm.; 50,4 erw.); PMI-Dienstleistungen 52,9 (51,5 Vorm.); PMI-Composite 52,6 (51,6 Vorm.). Für 2023 rechnet die OECD mit einem Wachstum von 5,2% (2024: 4,7%).

Inflation

In den USA verringerte sich die Gesamtinflation im November auf 3,1% (3,2% Vorm.; 3,1% erw.). Die Kerninflation verharrte auf 4,0% (4,0% Vorm; 4,0% erw.). In der Eurozone stieg die Gesamtinflation im Dezember auf 2,9% (2,4% Vorm.; 3,0% erw.), die Kerninflation fiel auf 3,4% (3,6% Vorm.; 3,5% erw.). In Großbritannien entwickelte sich die Gesamtinflation im November mit 3,9% stark rückläufig (4,6% Vorm.; 4,4% erw.), die Kerninflation fiel auf 5,1% (5,7% Vorm.; 5,6% erw.). In Japan reduzierte sich die Gesamtinflation im November auf 2,8% (3,3% Vorm.), die Kerninflation fiel auf 2,5% (2,9% Vorm.; 2,5% erw.). China befindet sich mit einer negativen Inflationsrate im November von -0,5% in einer Deflation (-0,2% Vorm.; -0,1% erw.). Die chinesische Kerninflation stieg hingegen auf 0,6% (0,6% Vorm.).

Geldpolitik

Laut dem Protokoll der Fed-Sitzung vom 13. Dezember hält der Großteil der Mitglieder des Offenmarktausschusses ein niedrigeres Zinsniveau bis Ende 2024 für angemessen. Über das exakte Ausmaß oder den Beginn potentieller Zinssenkungen wurden allerdings keine Angaben gemacht. Am Terminmarkt gehen Anleger davon aus, dass die US-Zinsen bereits im März erstmalig gesenkt werden und dass es in 2024 insgesamt sechs Zinssenkungen um jeweils 0,25% geben wird. In der Eurozone hat die EZB den Leitzinssatz im Dezember zum zweiten Mal in Folge unverändert gelassen, aber keine Zinssenkungen wie in den USA in Aussicht gestellt.

Fiskalpolitik

Zur Ankurbelung der Binnennachfrage hat Chinas neuer Finanzminister einen großvolumigen Anstieg der Staatsausgaben in 2024 angekündigt. Die Finanzminister der EU-Staaten haben sich auf Grundsätze für neue Schuldenregeln verständigt. In Deutschland hat sich die Regierungskoalition auf einen Bundeshaushalt 2024 unter Einhaltung der umstrittenen Schuldenbremse geeinigt.

Regulierung

Demokraten und Republikanern haben im US-Kongress eine Grundsatzeinigung erzielt, um einen drohenden Stillstand der Regierungsbehörden abzuwenden. Die Einigung sieht eine Obergrenze der Staatsausgaben in Höhe von rund 1,6 Billionen Dollar für das Haushaltsjahr 2024 vor.

ASSET ALLOCATION | Jänner 2024

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