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Marktkommentar | Januar 2023

Konjunktur

USA: Nach schwachen Daten im November entwickelten sich die Vorlaufindikatoren auch im Dezember rückläufig: PMI-Industrie: 46,2 (47,7 Vorm.; 47,8 erw.); PMI-Dienstleistungen 44,7 (46,2 Vorm.; 46,5 erw.); PMI-Composite: 45,0 (46,4 Vorm.; 46,9 erw.). Eine Rezession ist zunehmend wahrscheinlich. Der US-Arbeitsmarkt befindet sich jedoch noch immer in einer robusten Verfassung: Die Arbeitslosenrate fiel im Dezember auf 3,5% (3,6% Vorm.; 3,7% erw.), die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge fiel von 223 Tsd. auf 204 Tsd.

Eurozone: Die Einkaufsmanagerindizes entwickelten sich überraschend positiv, befinden sich aber weiterhin im kontraktiven Bereich: PMI-Industrie: 47,8 (47,1 Vorm.; 47,1 erw.); PMI-Dienstleistungen 49,8 (48,5 Vorm.; 48,5 erw.); PMI-Composite: 49,3 (47,8 Vorm.; 47,9 erw.). Die Unternehmen erwarten nur eine milde Rezession, die Unsicherheit angesichts des Kriegs bleibt allerdings groß. Das Vertrauen der europäischen Konsumenten verblieb trotz leichter Erholung auf einem tiefen Niveau: -22,2 (-23,9 Vorm.).


Großbritannien: Während sich die Vorlaufindikatoren der Industrie weiter abschwächten, konnten sich die Dienstleistungen leicht erholen: PMI-Industrie: 45,3 (46,5 Vorm.; 46,5 erw.); PMI-Dienstleistungen: 49,9 (48,8 Vorm.; 48,8 erw.); PMI-Composite: 49,0 (48,2 Vorm.; 48,0 erw.). Eine tiefere Rezession als in anderen Industrienationen wird immer wahrscheinlicher.


Japan: Die Frühindikatoren aus Japan verzeichneten im Dezember einen weiteren Rückgang: PMI-Industrie: 48,9 (49,0 Vorm.); PMI-Dienstleistungen: 51,1 (50,3 Vorm.); PMI-Composite: 49,7 (48,9 Vorm.).


China: Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes präsentierten sich im Dezember uneinheitlich: Während sich die Vorlaufindikatoren der Industrie rückläufig entwickelten, konnten sich der Dienstleistungssektor deutlich verbessern: PMI-Industrie 49,0 (49,4 Vorm.; 49,1 erw.); PMI-Dienstleistungen 48,0 (46,7 Vorm.; 46,8 erw.); PMI-Composite 48,3 (47,0 Vorm.). Das Ende der Null-Covid-Politik und die umfassenden Maßnahmen zur Stützung des Immobilienmarktes könnten der chinesischen Konjunktur einen nachhaltigen Auftrieb verleihen.  


Inflation

In den USA verzeichnete die Inflationsrate im November mit 7,1% einen Rückgang  gegenüber dem Vormonat (7,7% Vorm.). Die Kerninflation schwächte sich ebenfalls auf 6,0% (6,3% Vorm.) ab. In der Eurozone fiel die Inflation im Dezember auf Grund fallender Energiepreise überraschend deutlich auf 9,2% (10,1% Vorm.), die Kerninflation beschleunigte sich hingegen auf 5,2% (5,0% Vorm.).  


Geldpolitik

Wie aus dem FED-Protokoll der letzten Sitzung vom Dezember hervorgeht, attestiert die amerikanische Notenbank „erhebliche Fortschritte“ beim Kampf gegen die Inflation. Sie signalisierte für das kommende Jahr ein langsameres Tempo bei der Straffung der US-Geldpolitik. Auf dem Weg zu einem höheren Zinsniveau sind „Flexibilität und Optionalität“ gefragt. Dies lässt Marktteilnehmer darauf schließen, dass das Tempo der Zinserhöhung bei der nächsten FED-Sitzung am 01.02. reduziert werden könnte. In Europa stellte Notenbankchefin Christine Lagarde trotz deutlicher Abschwächung der Inflation im Dezember für die nächste EZB-Sitzung am 02.02. einen großen Zinsschritt in Aussicht. Während der Zinsanhebungszyklus in den USA bereits weit fortgeschritten scheint, ist in der Eurozone mit weiteren kräftigen Anhebungen zu rechnen. In Japan teilte Notenbankchef Haruhiko Kuroda überraschend mit, dass die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe von einer bisherigen Obergrenze von 0,25% auf bis zu 0,5% steigen könne. Viele Ökonomen sehen in dem Schritt den Vorboten des Ausstiegs der Bank of Japan aus ihrer ultralockeren Geldpolitik.


Fiskalpolitik

Der US-Senat bewilligte das Budget für das Jahr 2023 in Höhe von USD 1,7 Billionen. Die Hälfte des Budgets entfällt auf Verteidigungsausgaben. Knapp 45 Milliarden sind für die Unterstützung der Ukraine in Form von humanitären als auch militärischen Hilfen vorgesehen.


Regulierung

Die Europäische Union, die G7 und Australien haben sich auf einen Preisdeckel in   Höhe von USD 60 pro Barrel für russisches Erdöl geeinigt. Der Preisdeckel   tritt parallel zum EU-Öl-Embargo gegen Russland in Kraft, das Öllieferungen   über den Seeweg in die EU unterbindet.


ASSET ALLOCATION | Jänner 2023

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