Kapitalmarkt Blog

Entdecken Sie unsere rezenten Analysen, Kommentare und Interviews rund um den Kapitalmarkt. Informieren Sie sich über unsere aktuelle Markteinschätzung sowie über unsere Vermögensallokation und bleiben Sie über unsere Arbeit auf dem Laufenden.

Zurück zur Übersicht

Marktkommentar | August 2023

Konjunktur

USA: Die Vorlaufindikatoren zeigten im Juli ein gegenläufiges Bild. Während die Einkaufmanagerindizes der Industrie zulegten, schwächten sich die Indikatoren der Dienstleistungen überraschend ab: PMI-Industrie: 49,0 (46,3 Vorm.; 46,2 erw.); PMI-Dienstleistungen 52,4 (54,4 Vorm.; 54,0 erw.); PMI-Composite: 52,0 (53,2 Vorm.; 53,0 erw.). Der Arbeitsmarkt ist hingegen weiterhin robust. Die Arbeitslosenrate verringerte sich auf 3,6% (3,7% Vorm.; 3,6% erw.), die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge fiel zuletzt von 228 Tsd. auf 221 Tsd. Der Konsumklimaindex (Conference Board) verbesserte sich auf 117,0 Zähler (110,1 Vorm.). Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes für das zweite Quartal 2023 überraschte positiv mit 2,4% (2,0% Q1; 1,8% erw.). Für 2023 rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner aktuellen Prognose mit einem Wachstum von 1,8% (1,6% zuletzt).

Eurozone: Die Vorlaufindikatoren zeigten im Juli weiterhin eine negative Tendenz. Sowohl die Vorlaufindikatoren der Industrie als auch der Dienstleistungen entwickelten sich rückläufig. Während sich die Industrie bereits tief in der Kontraktion befindet, schwächte sich auch der Dienstleistungssektor weiter ab: PMI-Industrie: 42,7 (43,4 Vorm.; 43,5 erw.); PMI-Dienstleistungen 51,1 (51,6 Vorm.; 52,0 erw.); PMI-Composite: 48,9 (49,9 Vorm.; 49,6 erw.). Das Konsumentenvertrauen verharrte auf einem tiefen Niveau, konnte sich zum Vormonat allerdings leicht verbessern: -15,1 (-16,1 Vorm.). Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes für das zweite Quartal 2023 lag mit 0,6% geringfügig über den Erwartungen (1,1% Q1; 0,5% erw.). Für 2023 rechnet der IWF mit einem Wachstum von 0,9% (0,8% zuletzt).

Großbritannien: Die Frühindikatoren schwächten sich im Juli in allen Bereichen anhaltend ab: PMI-Industrie: 45,0 (46,5 Vorm.; 46,0 erw.); PMI-Dienstleistungen: 51,5 (53,7 Vorm.; 53,0 erw.); PMI-Composite: 50,7 (52,8 Vorm.; 52,3 erw.). Für 2023 rechnet der IWF mit einem Wachstum von 0,4% (-0,3% zuletzt).

Japan: Die Vorlaufindikatoren entwickelten sich leicht negativ: PMI-Industrie: 49,4 (49,8 Vorm.); PMI-Dienstleistungen: 53,9 (54,0 Vorm.); PMI-Composite: 52,1 (52,1 Vorm.). Für 2023 rechnet der IWF mit einem Wachstum von 1,4% (1,3% zuletzt).

China: Die Frühindikatoren zeigten im Juli ein divergentes Bild. Während die Industrie im kontraktiven Bereich leicht zulegte, entwickelten sich die Dienstleistungen deutlich rückläufig: PMI-Industrie 49,3 (49,0 Vorm.; 48,9 erw.); PMI-Dienstleistungen 51,5 (53,2 Vorm.; 53,0 erw.); PMI-Composite 51,1 (52,3 Vorm.). Für 2023 rechnet der IWF weiterhin mit einem Wachstum von 5,2% (5,2% zuletzt).

Inflation

In den USA verzeichnete die Gesamtinflation im Juni mit 3,0% einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vormonat (4,0% Vorm.; 3,1% erw.). Die Kerninflation fiel auf 4,8% (5,3% Vorm; 5,0% erw.). In der Eurozone reduzierte sich die Gesamtinflation im Juli geringfügig auf 5,3% (5,5% Vorm.; 5,3% erw.), die Kerninflation verharrte auf 5,5% (5,5% Vorm.; 5,4% erw.). In Großbritannien entwickelte sich die Gesamtinflation im Juni mit 7,9% (8,7% Vorm.; 8,2% erw.) auf hohem Niveau rückläufig, die Kerninflation verzeichnete einen Rückgang auf 6,9% (7,1% Vorm.; 7,1% erw.). In Japan stieg die Gesamtinflation im Juni auf 3,3% (3,2% Vorm.; 3,2% erw.), die Kerninflation fiel leicht auf 4,2% (4,3% Vorm.; 4,2% erw.).

Geldpolitik

Die FED und die EZB haben die Leitzinsen auf ihren Sitzungen im Juli jeweils um 0,25% angehoben. Beide Notenbanken haben kommuniziert, dass ihre weiteren geldpolitischen Entscheidungen datenabhängig getroffen werden, jedoch wurden für heuer Zinssenkungen ausgeschlossen. Die Bank of Japan überraschte mit ihrem Beschluss, ihr Programm zur Steuerung der Renditekurve zu lockern. Anleiherenditen der 10-jährigen japanischen Staatsanleihe können künftig bis zu 1,0% vom Referenzwert 0,0% abweichen. Die bisherige Grenze lag bei 0,5%.

Fiskalpolitik

Nach den enttäuschenden Einkaufausmanagerindizes im Juli kündigte Chinas Staatsrat Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums an. Gefördert werden soll etwa der Kauf von Elektroautos, Ausgaben im Tourismussektor und im Wohnungsmarkt.

Regulierung

Die US-Bankenaufsichtsbehörde FDIC plant US-Großbanken ab 2028 strengere Kapitalanforderungen aufzuerlegen.

ASSET ALLOCATION | August 2023

MERITO Financial Solutions Logo