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USA: Das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft war im zweiten Quartal 2022 mit -0,9% rückläufig. Nach zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativem Wachstum (-1,6% in Q1) befindet sich die USA nun in einer „technischen“ Rezession. Die Vorlaufindikatoren bestätigten die wirtschaftliche Abschwächung und zeigten besonders im Bereich der Dienstleistungen einen deutlichen Rückgang: PMI-Industrie: 52,3 (52,7 Vorm.; 52,0 erw.); PMI-Dienstleistungen: 47,0 (52,7 Vorm.; 52,7 erw.); PMI-Composite: 47,5 (52,3 Vorm.; 52,4 erw.). Das Konsumentenvertrauen fiel auf 95,7 (Conference Board, 98,4 Vorm.; 96,8 erw.). Der US-Arbeitsmarkt präsentierte sich hingegen weiterhin in einer robusten Verfassung: Die Arbeitslosenrate verharrte im Juni unverändert auf 3,6% (3,6% Vorm.; 3,5% erw.). Die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge stieg nur geringfügig auf 256 Tsd. Der IWF erwartet für die USA in seinem jüngsten Ausblick ein Wirtschaftswachstum von 2,3% in 2022 und 1,0% in 2023.
Eurozone: Das Wachstum der europäischen Wirtschaft konnte sich im zweiten Quartal 2022 auf Grund des starken Dienstleistungssektors mit 0,7% positiv entwickeln (nach 0,5% in Q1). Dennoch deuten jüngste Vorlaufindikatoren auch in der Eurozone auf eine wirtschaftliche Abschwächung: PMI-Industrie: 49,8 (52,1 Vorm.; 51,0 erw.); PMI-Dienstleistungen 50,6 (53,0 Vorm.; 52,0 erw.); PMI-Composite: 49,4 (52,0 Vorm.; 51,0 erw.). Das Vertrauen der europäischen Konsumenten sank mit -27,0 auf einen neuen Tiefstand (-23,6 Vorm.; -24,9 erw.). Der IWF erwartet für die Eurozone in seinem jüngsten Ausblick ein Wirtschaftswachstum von 2,6% in 2022 und 1,2% in 2023.
Großbritannien: Die Einkaufsmanagerindizes präsentierten sich im Juli leicht schwächer: PMI-Industrie: 52,1 (52,2 Vorm.; 52,2 erw.); PMI-Dienstleistungen: 53,3 (54,3 Vorm.; 53,0 erw.); PMI-Composite: 52,8 (53,7 Vorm.; 52,4 erw.).
Japan: Besonders die Frühindikatoren der Dienstleistungen zeigten im Juli eine negative Entwicklung: PMI-Industrie: 52,1 (52,2 Vorm.); PMI-Dienstleistungen: 51,2 (54,0 Vorm.); PMI-Composite: 50,6 (53 Vorm.).
China: Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft war auf Grund der Ausgangsbeschränkungen im zweiten Quartal 2022 mit -2,6% erstmals seit Q1 2020 wieder negativ (nach 1,4% in Q1). Die Frühindikatoren zeigten im Juli einen Rückgang der jüngsten Erholung nach Beendigung der Beschränkungen: PMI-Industrie 49,0 (50,2 Vorm.; 50,3 erw.); PMI-Dienstleistungen 53,8 (54,7 Vorm.; 53,9 erw.); PMI-Composite 52,5 (54,1 Vorm). Der IWF erwartet für China in seinem jüngsten Ausblick ein Wirtschaftswachstum von nur 3,3% in 2022 und 4,6% in 2023.
In den USA erreichte die Inflationsrate im Juni mit 9,1% (8,6% Vorm.; 8,8% erw.) einen weiteren Höchststand in diesem Jahr. Die Kerninflation reduzierte sich hingegen auf 5,9% (6,0% Vorm.; 5,7% erw.). Die FED ist weiterhin stark gefordert, das Dilemma zwischen Preisstabilität und Vollbeschäftigungaufzulösen. In der Eurozone betrug der Anstieg des Verbraucherpreisindex im Juli 8,9% (8,6% Vorm.; 8,6% erw.), gleichzeitig stieg auch die Kerninflation auf 4,0% (3,7% Vorm.; 3,9% erw.). In Großbritannien stieg der Verbraucherpreisindex im Juni um 9,4% (9,1% Vorm.; 9,3% erw.). Die Kerninflation verringerte sich auf 5,8% (5,9% Vorm.; 5,8% erw.).
Zur Bekämpfung der Inflation erhöhte die US-Notenbank im Juli abermals ihren Leitzins um 0,75% auf eine Spanne von 2,25% und 2,50%. Die EZB wagte auch den ersten Schritt einer Zinserhöhung: Die drei Leitzinssätze wurden jeweils um 0,5% erhöht.
Weltweit wurden umfangreiche Entlastungspakete angesichts der hohen Inflation beschlossen.
Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich auf einen Gas-Notfallplan verständigt, der auch eine freiwillige Senkung des nationalen Gas-Konsums um 15 Prozent p.a. vorsieht. Der Rat der Europäischen Union hat neuen Sanktionen als Antwort auf die anhaltende Aggression Russlands gegen die Ukraine zugestimmt.