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Marktkommentar | April 2023

Konjunktur

USA: Die Vorlaufindikatoren konnten sich im März in allen Bereichen deutlich erholen und lagen über den Erwartungen: PMI-Industrie: 49,3 (47,3 Vorm.; 47,0 erw.); PMI-Dienstleistungen 53,8 (50,6 Vorm.; 50,5 erw.); PMI-Composite: 53,3 (50,1 Vorm.; 49,5 erw.). Der Arbeitsmarkt befindet sich nach wie vor in einer äußerst robusten Verfassung, wenngleich die Arbeitslosenrate auf 3,6% (3,4% Vorm.; 3,4% erw.) anstieg. Die Zahl der Erst-Arbeitslosenanträge erhöhte sich zuletzt von 191 Tsd. auf 198 Tsd. Im Vergleich zum Vormonat konnte sich der Konsumklimaindex (Conference Board) geringfügig auf 104,2 Zähler (103,4 Vorm.) verbessern.

Eurozone: Während sich die Vorlaufindikatoren der Industrie abschwächten, zeigten die Frühindikatoren der Dienstleistungen einen starken Zuwachs: PMI-Industrie: 47,1 (48,5 Vorm.; 49,0 erw.); PMI-Dienstleistungen 55,6 (52,7 Vorm.; 52,5 erw.); PMI-Composite: 54,1 (52,0 Vorm.; 52,0 erw.). Das Konsumentenvertrauen verharrte hingegen auf einem tiefen Niveau: -19,2 (-19,1 Vorm.).

Großbritannien: Sowohl die Frühindikatoren der Industrie als auch der Dienstleistungen verschlechterten sich im März: PMI-Industrie: 48,0 (49,3 Vorm.; 49,7 erw.); PMI-Dienstleistungen: 52,8 (53,5 Vorm.; 53,0 erw.); PMI-Composite: 52,2 (53,1 Vorm.; 52,7 erw.).

Japan: Die Frühindikatoren konnten sich besonders im Bereich der Industrie weiter verbessern: PMI-Industrie: 48,6 (47,7 Vorm.); PMIDienstleistungen: 54,2 (54,0 Vorm.); PMI-Composite: 51,9 (51,1 Vorm.).

China: Die Einkaufsmanagerindizes präsentierten sich im März uneinheitlich. Während sich die Vorlaufindikatoren der Industrie abschwächten, konnten die Frühindikatoren der Dienstleistungen die Erwartungen übertreffen und stark zulegen: PMI-Industrie 51,9 (52,6 Vorm.; 51,6 erw.); PMI-Dienstleistungen 58,2 (56,3 Vorm.; 55,0 erw.); PMI-Composite 57,0 (56,4 Vorm.).

Inflation

In den USA verzeichnete die Inflationsrate im Februar mit 6,0% einen weiteren Rückgang gegenüber dem Vormonat (6,4% Vorm.; 6,0% erw.). Die Kerninflation schwächte sich auf 5,5% (5,6% Vorm; 5,5% erw.) ab und der Kernpreisindex für den persönlichen Konsum (Core PCE deflator) verringerte sich auf 4,6% (4,7% Vorm.; 4,7% erw.). In der Eurozone sank die Inflation im März auf 6,9% (8,5% Vorm.; 7,1% erw.), während sich die Kerninflation auf 5,7% (5,6% Vorm.; 5,7% erw.) beschleunigte.  

 

Geldpolitik

Als Folge der Turbulenzen im Bankensektor präsentierte die FED ein neues Stützungsprogramm, um die Liquidität der Banken zu stärken. Das „Bank Term Funding Program” stellt US-Banken Kredite mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr gegen US-Staatsanleihen und gegen hypothekenbesicherte Wertpapiere zum Nennwert zur Verfügung. Das Programm stellt eine Ergänzung zu bestehenden Programmen zur Liquiditätsversorgung dar. Trotz des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank erhöhte die FED die Leitzinsen um 0,25% auf eine Spanne von 4,75% bis 5,00%. Die EZB blieb bei ihrem zuletzt eingeschlagenen Weg und erhöhte die Leitzinsen abermals um 0,50% auf 3,50%.

Fiskalpolitik

US-Präsident Biden hat seinen Haushaltsentwurf für das Fiskaljahr 2024 vorgelegt, das am 1. Oktober 2023 beginnt. Der Entwurf sieht unter anderem vor, die Sozial- und öffentlichen Krankenversicherungen zu stärken und Unternehmen sowie Vermögende höher zu besteuern. Die Vorlage bildet den Auftakt der Haushaltsverhandlungen im US-Kongress, in deren Verlauf es meist zu gewichtigen Änderungen kommt.

Regulierung

Als Reaktion auf die Entwicklungen im US-Bankensektor erwägt die US-Regierung eine Wiedereinführung strengerer Regulierungen für mittelgroße Banken, welche während der Regierungszeit von Donald Trump abgeschafft wurden. Betroffen wären Banken mit Vermögenswerten zwischen 100 und 250 Milliarden Dollar. Zu den möglichen Regulierungen zählen höhere Kapitalanforderungen, ein risikoneutraleres Verhältnis zwischen sicheren Vermögenswerten und riskanten Krediten sowie krisenfeste Abwicklungspläne und regelmäßige Stresstests.

ASSET ALLOCATION | April 2023

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